Der KiMiss-Algorithmus ist das Ergebnis einer 6-jährigen Entwicklung an der Universität Tübingen im Rahmen des KiMiss-Projektes. Das Ziel des KiMiss-Projektes, strittige und hochstrittige Elterntrennungen durch einen Kindeswohl-orientierten Belastungsindex zu charakterisieren, wurde 2017 erreicht und durch die unten aufgeführten, wissenschaftlichen Publikationen beschrieben. Der Belastungsindex wurde Verlust von Kindeswohl genannt; er beschreibt, wieviel Prozent der kindlichen Lebensqualität durch den Elternkonflikt verloren gehen. Das Konzept erlaubt, den Grad des Elternkonflikts zu kategorisieren und insbesondere, Schwellenwerte zu bestimmen, oberhalb derer ein Elternkonflikt einer Kindeswohlgefährdung oder gar dem Vorliegen einer Form von Kindesmisshandlung oder Kindesmissbrauch gleichzusetzen ist. Dies bezieht sich insbesondere auf die Begriffe des emotionalen Missbrauchs oder der psychischen Misshandlung. Der Verlust von Kindeswohl wird in folgenden Kategorien zusammengefasst:
Verlust von Kindeswohl | Kategorie des Elternkonflikts |
0% | Kein Verlust von Kindeswohl |
bis 23% | Verbesserungsbedarf bei den Eltern |
23 bis 45% | Benachteiligung des Kindes |
45 bis 73% | Beeinträchtigung des Kindes |
73 bis 100% | Gefährdung des Kindes ('Kindeswohlgefährdung') |
mehr als 100% | Vorliegen einer Form von Kindesmisshandlung oder -missbrauch |
Nähere Informationen zu den wissenschaftlichen Grundlagen der Bestimmung eines Verlusts von Kindeswohl finden Sie auf den Seiten des KiMiss-Ratings 2014 und des KiMiss-Algorithmus
Das KiMiss-Instrument wurde durch die folgenden wissenschaftlichen Publikationen beschrieben: